Entstehung Tische

Entstehung Tische

Zurzeit gibt es viele Firmen die Tische anbieten. Auch größere Baustoffhändler und Sägewerke springen auf den Zug auf. Die Unterschiede in der Ausführung und Verarbeitungsqualität sind gewaltig.

Wir hatten das Glück, dass mein Onkel Norbert Haberl das Thema schon sehr bald erkannt und auch in Angriff genommen hat. Er ist Tischlermeister und hat viele Jahre Erfahrung im Holzeinkauf und in der Massivholzverarbeitung. Er hat sich mit dem Thema Massivholztische intensiv auseinandergesetzt. Norbert ging mit Ende 2019 in die wohlverdiente Pension. Es war ihm aber wichtig, dass seine Erkenntnisse nicht verloren gehen. Nachdem wir vorher schon gut zusammengearbeitet haben, hat er mich gefragt ob ich seine Arbeit weiterführen möchte. Ich musste nicht lange darüber nachdenken und freute mich auf die neuen Aufgaben. Anfangs haben wir die ersten Tische gemeinsam gemacht. Den Rest der bereits bestellten Tische habe ich selbst abends oder am Wochenende fertig gemacht, da ich zu diesem Zeitpunkt keinen Mitarbeiter mit freien Ressourcen hatte. Mittlerweile habe ich einen Tischlermeister aus Tirol, der zu uns ins Salzkammergut gezogen ist, für die Tischfertigung finden können.

In den nächsten Zeilen will ich Ihnen wertfrei die Verarbeitung unser Tisch näher erklären.

 

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Holzeinkauf

Der Einkauf von so besonderen Bäumen, ist nicht vergleichbar mit herkömmliches Schnittholz für Türen und Möbel. Wir haben ein Sägewerk im Innviertel, von dem wir einen großen Teil unserer Stämme bekommen. Er schneidet uns aber auch Stämme, die wir selber von Bauern oder Hausbesitzern angeboten bekommen. Gerne besichtigen wir die imposanten Bäume noch direkt im Wald. Bei so großen Exemplaren ist es oft eine Überraschung und sehr spannend was dabei herauskommt, wenn der Baum einmal um geschnitten bzw. aufgeschnitten ist. Bei diesem Sägewerk können Stämme bis zu einem Durchmesser von 2 m geschnitten werden.

 

 

 

Lagerung und Trocknung

Wir bekommen die Stämme nach dem Schneiden noch recht feucht ins Haus. Hier werden sie dann fein säuberlich und in regelmäßigen Abständen, mit Stapelleisten aufgerichtet und mit Gurten zusammengespannt. Dann beginnt an einem gut durchlüfteten, aber von Wasser geschützten Bereich, die 5-jährige Reifezeit. Reifezeit nennen wir sie darum, weil man danach erst sehen kann, wie sich das Holz von der Farbe her und vom Riss Bild entwickelt hat. Dabei kann die Faustregel angewendet werden, dass das Holz pro Jahr ca. 2 cm – sprich von jeder Seite 1 cm – lufttrocknet. Bei 10 cm dicken Einschnitt Massen, sind das 5 Jahre. Danach kommen die Stämme noch für 3 bis 6 Wochen in die hauseigene Trockenkammer, wo sie auf ca. 8 bis 10 % relative Holzfeuchte runter getrocknet werden.

 

Auswahl durch den Kunden

Wir präsentieren unsere gereiften und teilweise geölten Platten, in einem eigens dafür umfunktionierten Stadl, inmitten von Weizen- und Maisfeldern. Im ersten Schritt wird die Platte von Ihnen selbst ausgesucht. Oft ist es „Liebe auf den ersten Blick“ und die Auswahl erfolgt recht rasch. Manchmal aber auch, fällt die Entscheidung nicht ganz so leicht und braucht mehrere Anläufe mit etwas Abstand. Wenn die Wahl der Platte getroffen wurde, wird im nächsten Schritt besprochen was genau gemacht werden soll und was der Tisch erfüllen muss. Dabei werden folgende Fragen geklärt: Wie soll das Tischgestell aussehen? – Soll es aus Holz oder Eisen sein? – Bleiben die Risse in der Platte offen oder werden sie gekittet? – Wird die Oberfläche lackiert oder geölt? – Wollen Sie eine Waldkante oder gerade Kante? – Wie gross soll der Tisch sein? Wieviele Leute sollen Platz finden? Wie Sie sehen, gibt es einige Dinge, die hier beachtet werden müssen. Sobald alle Fragen geklärt wurden, bekommen Sie ein genaues und aussagekräftiges Angebot von uns.

Wir haben eine große Auswahl an Platten und Tischvariationen im Haus, sodass Sie eine gute Vorstellung von den Möglichkeiten bekommen.

 

 

Verarbeitung

Jetzt kann mit der eigentlichen Tischfertigung begonnen werden. Damit Sie mit dem Tisch auch wirklich ein Leben lang ihre Freude haben, gibt es für uns hier ein paar unverzichtbare Grundarbeitsschritte. Diese beginnen mit dem flächigen abplanen auf der hauseignen CNC-Maschine. Diese Arbeit ist quasi das Fundament aller darauffolgenden Arbeiten, da hier alle Unregelmäßigkeiten von der getrockneten Platte ausgebessert werden. Oft sind diese durch das Trocknen zum Beispiel leicht verdreht, was mit diesem Schritt ausgeglichen wird. Manchmal muss dieser Schritt auch zweimal durchgeführt werden. Mit einer Hobel- oder Schleifmaschine erzielt man nicht das gleiche Ergebnis. Insbesondere nicht, wenn der Stamm in sich verdreht ist. In der Regel sind die Tische bei uns 60 – 80 mm dick.

Wir machen Tische aus einem Stück oder mehreren Stücken. Wir haben auch die Möglichkeit Tische mit Waldkante breiter zu machen, so dass man es kaum erkennt. Dafür wird entlang der Jahresringe eine virtuelle Linie gezeichnet die dann mit der CNC Maschine exakt nachgefräst und anschließend verleimt wird. Norbert hat das früher mit der Stichsäge gemacht und wir waren jedes Mal begeistert von dem sauberen Fugenbild und das er dieses mit so einfachen Werkzeugen hin bekommen hat.

 

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Ein Alleinstellungsmerkmal sind die Stahlwellen die wir in unsere Tische einbohren. Das sind je nach Tischgröße 2 bis 5 Stück mit einer Stärke von 25 mm. Diese Stahlwellen kann man nachträglich von unten, in den dafür vorgesehenen Taschen, nachspanen. Die Wellen erfüllen 2 Funktionen: zum einen halten sie die sehr breiten Platten gegenüber einem Schüsseln gerade, zum anderen kann man den Tisch vorspannen. Damit wird verhindert, dass in der Winterzeit oder in sehr trocknen Häusern, vorhandene Risse weiter aufgehen.

 

 

 

Ein sehr zeitintensiver Arbeitsschritt, ist das Füllen von Astlöchern und Rissen, was auch Kitten genannt wird. Dafür haben wir unsere eigene Kitmischung entwickelt, die natürlich ausschaut und auch gut zum Holz passt. Je nachdem wie groß die zu füllenden Stellen sind, werden unterschiedliche Techniken angewendet. Und weil der Kitt in der Regel etwas einfällt und auch immer wieder offene Stellen zum Vorschein kommen, muss meistens 2 bis 3 mal gekittet werden, bis das Ergebnis überzeugend ist. Auch die Unterseite vom Tisch wird bei uns sauber gemacht und gekittet. Es gibt Kunden, die wollen die Risse sehen bzw. offen lassen. Auch das ist möglich, meistens ist das beim Altholz der Fall. Hier werden dann die Kanten der Risse fein säuberlich nachgeschliffen und im Riss die Späne weggeputzt. Beim Ölen wird in den Riss hinein geölt, damit keine Farbunterschiede entstehen. Anzumerken ist jedoch, dass wir keine Tische mit großflächigen Epoxid Flächen anbieten.

 

 

Die Kantenform verleiht dem Tisch einen besonderen Charakter und trägt somit zum wesentlichen Erscheinungsbild bei. Ob Waldkante, gerade Kante, Altholzkante oder schräg unterfräste Kante, die Auswahlmöglichkeiten sind groß und wir können Ihnen alles anbieten. Bei den Wald- und Altholzkanten ist uns immer sehr wichtig, dass diese sauber nachgearbeitet werden. Denn dann lassen sie sich auch wirklich gut angreifen und noch viel wichtiger ist, dass man sich beim Abwischen oder beim Vorbeigehen keinen Schiefer (Holzsplitter) einzieht.

 

 

Die Oberflächenbehandlung ist ein wesentlicher Arbeitsschritt, damit Sie mit Ihrem Tisch lange Freude haben. Sie bekommen den Tisch geschliffen, gebürstet, gehobelt, geflämmt oder mit V – Fugen für eine Bretteroptik. Wenngleich die Tische über viele Generationen mehrfach abgeschliffen werden können, sollte die Oberfläche zu Ihrem Typ passen. Daher sollten folgende Fragen vorab geklärt werden: Ist man sehr genau und will keine Flecken sehen oder darf man dem Tisch – wie einer alten Lederhose – das Leben ansehen? Wird auf dem Tisch nur geschrieben oder doch mehr gejausnet? Sind Kinder im Haushalt? Aus den Antworten ergibt sich dann die richtige Oberfläche für Ihren Massivholztisch. Und die Auswahlmöglichkeiten bei den Oberflächenbehandlungen, ist heute immens groß und lässt keine Wünsche mehr offen. Weiss geölt, natur geölt, dunkel geölt, lackiert, mit Rohholzlack lackiert, gebeizt, usw. Die Oberflächenschichten werden mehrfach aufgetragen und zwischengeschliffen.

 

 

Tischgestell

Den Großteil unserer Tische liefern wir mit Gestell aus. Ab und an macht sich der Kunde aber auch selber was dazu oder hat schon ein passendes Gestell. Wie auch bei den Tischplatten gilt auch hier das Motto: „Geht nicht, gibt es nicht“. Einige Kriterien, wie zum Beispiel die Standfähigkeit sind uns wichtig, den Rest kann der Kunde frei entscheiden. Die Auswahl geht von alten Pressköpfen, über schlichte klassische Tischbeine an den Ecken oder etwas rein gesetzt Beine, bis hin zu Metall Gestellen und Acrylglaswangen. Obwohl unsere Tische wegen dem Gewicht selten verrückt werden, bekommen sie unten an den Beinen dicke Filzgleiter, damit die Böden dabei nicht beschädigt werden. Je nach Tischlänge werden unten am Tisch Längsstege angebracht, damit der Tisch aufgrund des hohen Gewichts nicht durchhängt. Bei der Wahl des Gestelles ist nicht nur die Optik, sondern auch die Funktion sehr wichtig. Die gesamte Tischhöhe ist in der Regel zwischen 75 und 78 cm und man sollte darauf achten, dass Sessel mit Armlehnen auch unter dem Tisch Platz finden. Gerne empfehlen wir unseren Kunden Gestelle auszuwählen, wo man uneingeschränkt rund um den Tisch sitzen kann ohne sich dabei die Knie anzuhauen. Für einen großzügigen Sitzplatz sollte man mit 65 cm Sitzbreite pro Person rechnen.

 

 

Lieferung

Gerne liefern wir Ihnen den Tisch und stellen diesen vor Ort auf, aber auch Selbstabholung ist möglich. Ein kompletter Tisch, je nach Größe und Holzart, wird mit Gestell ein Gewicht von 200 – 300 kg haben. Das Gestell ist in der Regel zum runter schrauben. Somit sind der Transport und der Weg in Ihr Haus oder Ihre Wohnung, durch Türen oder Stiegenhäuser, leichter machbar. Die Tische werden von uns so vorbereitet, dass man Zuhause nur noch die Platte laut den Markierungen auf das Gestell legen muss und von unten anschrauben muss. Wenn wir den Tisch liefern, kommen wir gerne mit 2 Mann und bitten um bauseitige Mithilfe, gesamt sollten es 4 bis 6 Personen sein. Muss der Tisch in ein höheres Stockwerk, ist das Stiegenhaus zu eng oder ist der Tisch schlicht weg zu schwer, dann wurden der Tisch auch schon öfter mit einem Kran in die Wohnung gehoben.

 

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Ziele

Zukünftig wollen wir nicht nur Tische, sondern auch Küchenarbeitsplatten, Pivot Türen und mehr Waschtischplatten mit solchen beeindruckenden Platten anbieten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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