Ein Haus das bleiben darf wie es ist
Bei Grundstücken mit Altbeständen, werden die Häuser oftmals abgerissen und neue Häuser darauf gebaut. Nicht in diesem Fall. Hier durfte das Haus bleiben, wie es ist. Es wurde von unserer Kundin mit viel Gefühl renoviert und erneuert.
Ein altes Haus mit dicken und unregelmäßigen Wänden, hat einen eigenen Charakter den man bei einem Neubau nur schwer nachahmen kann. Das Haus wurde trockengelegt, die Leitungen erneuert und die Bodenaufbauten neu gemacht. Die alten Kastenfenster wurden durch Neue ersetzt. Die alte, sehr steile Wangentreppe wurde neu gemacht. Solche Häuser fordern einen Handwerker viel mehr, als ein Neubau, wo alles gerade ist. Für uns waren es vor allem die schiefen Wände und die unterschiedlichen Anschlussdetails. Bei den meisten Türen kamen Umfassungszargen zum Einsatz. In der Küche und für die Brettertüre in den Technikraum, war ein Pfostenstock die bessere Lösung. Die Wände waren sehr schief, bei manchen Türen fehlte es auf eine Höhe von 190 cm um 8 cm. Auf einigen Bildern sind die schiefen Wände gut zu erkennen. Ursprünglich sollte nur ein Teil der Türen getauscht werden und ein paar der originalen Türen erhalten bleiben. Während der Arbeiten jedoch, stellte sich heraus das die Altsubstanz nicht gut genug dafür war. Wenn ein Kunde echte, alte Türen im Haus hat, empfehlen wir oft diese zu belassen. Es gibt noch echte, handwerkliche Werkstücke, um die es schade wäre. Bei solchen Türen muss man aber auch Abstriche machen. Sie sind etwas dünner, somit etwas hellhöriger. Weiters haben diese Türen oft keine Dichtungen und schließen lauter. Je nach Jahreszeit (Luftfeuchte), schließen die Türen besser oder weniger gut. Aus diesen Gründen wurden in diesem Haus dann schlussendlich alle Türen ausgetauscht. Vorbild für die neuen Türen waren die Bestandstüren, die unserem Modell Attersee entsprachen. Die Türen haben einen deutschen Stab am Türblatt und ein Profil am Türstock, welches perfekt mit den alten Türen übereinstimmt. Die Profilverkleidungen werden bei uns nicht mit aufgesetzten Leisten, sondern aus einem Stück gefertigt. Im Anhang finden sie ein Video dazu. Die alten Türen waren aus Lärchenholz gefertigt, darum haben wir die neuen Türen auch aus einer ruhigen, astarmen Lärche gefertigt. Da die Lärche ein Weichholz ist, wurde die Oberfläche gebürstet, was sie deutlich widerstandsfähiger macht. Auch Kastenschlösser und Kreuzbänder waren auf den alten Türen zu finden. Leider konnten wir die alten Beschläge nicht verwenden, weil sie für das neue Türgewicht nicht ausgelegt waren. Die neuen Kreuzbänder und Kastenschlösser wurden von einem Schmied gefertigt und zaubern einem beim Bedienen Freude in das Gesicht. Solche handwerklichen Beschläge, machen richtig Freude im Alltag, wenn sie gut funktionieren. Zwei Innentüren sollten Glaseinsätzen bekommen. Wir haben echte, glasteilende Sprossen eingesetzt und uns bei der Teilung an den Kastenfenstern orientiert.
Ein sehr gelungenes Projekt wie wir finden, wir wünschen unserer Kundin sehr viel Freude mit dem Haus und einen erfolgreichen 2. Bauabschnitt für den Außenbereich.